Der Abbau der dem Wingertsberg-Vulkan entstammenden Basaltlava hat mutmaßlich erst im Mittelalter begonnen. Gleichwohl wird in Niedermendig der Ursprung des ab etwa 1500 einsetzenden untertägigen Abbaus vermutet.
Der Abbau untertage ist hier einerseits mit einer erschwerten Bruchsituation zu erklären: Der Laacher See hatte bei seinem letzten Ausbruch vor etwa 13.000 Jahren den Niedermendiger Lavastrom mit einer bis zu 20 m dicken Bimsschicht überdeckt – eine natürliche Barriere zwischen dem Menschen und dem kostbaren Stein. Andererseits bedingten gesetzliche Regelungen die neue Abbauweise: Der im 12. Jahrhundert erlassene Mühlenbann verbot das häusliche Mahlen von Getreide, das Recht des Mehlmahlens wurde dem Grundherrn übertragen. Technische Innovationen ermöglichten den Bau immer größerer Mühlen, die wiederum immer größere Mühlsteine erforderten. Da die Basaltlavasäulen nach unten hin breiter werden, wurde speziell der untere Teil des Lavastroms zusehends begehrter.
Die durch den Untertagebau entstandenen Keller weckten Mitte des 19. Jahrhunderts das Interesse der Herrnhuter Brüdergemeine, die die konstante Temperatur von ca. 8 °C dazu nutzen wollte, untergäriges Bier herzustellen. Den Herrnhutern folgten insgesamt 27 weitere Brauereien – eine Goldgräberzeit, die erst durch die Erfindung der Kühlmaschine 1876 beendet wurde.
© All rights reserved. Powered by Mühlsteinrevier RheinEifel.