Die ober- und unterirdischen Mühlsteinbrüche von Mayen und Mendig bewerben sich um den begehrten Titel der UNESCO. Kürzlich unterzeichneten der Oberbürgermeister der Stadt Mayen, Wolfgang Treis, der Bürgermeister der Stadt Mendig, Hans-Peter Ammel sowie Verbandsgemeindebürgermeister Jörg Lempertz im Rathaus in Mendig die entsprechende Kooperationsvereinbarung, die zwischen den beiden Städten Mayen und Mendig und der Verbandsgemeinde Mendig getroffen wurde.
Damit ist der offizielle Startschuss für den hoffentlich erfolgreichen Antrag gefallen, durch den die historischen Mahl- und Mühlsteinbrüche von Mayen und Mendig als UNESCO Welterbe anerkannt werden sollen. Die Chancen dafür stehen gut, denn aufgrund ihrer nunmehr 7.000jährigen Geschichte und einer herausragenden kulturhistorischen Bedeutung eignen sich diese Mühlsteinbrüche für eine Aufnahme in den Kreis der Welterbestätten. Von der Neolithischen Revolution bis zur Industriellen Revolution wurden in diesen Steinbrüchen und Bergwerken Steine aus vulkanischer Basaltlava für Mühlen produziert.
Durch ihre zentrale Funktion für die Nahrungsproduktion wurden die Mühlsteine zu einem Schlüsselprodukt in der zivilisatorischen Entwicklung des Menschen. Im Laufe der Jahrtausende entstand so zwischen Mayen und Mendig eine Montanlandschaft, die hinsichtlich ihrer Geschichte, Kontinuität und Ausdehnung weltweit einzigartig ist. Die historische Entwicklung dieses einmaligen Montanreviers machte jedoch nicht an den heutigen kommunalen Grenzen halt. Deshalb ist eine Kooperation und gemeinschaftliche Antragsstellung sinnvoll und erforderlich.
In den kommenden Jahren wird es eine enge Zusammenarbeit der Städte Mayen und Mendig sowie der Verbandsgemeinde Mendig geben. Der eigens gegründeten UNESCO-Arbeitsgruppe gehören Mitarbeiter der jeweiligen Verwaltungen an. Die Kommunen wünschen sich zudem die enge Kooperation mit dem Geschichts- und Altertumsverein für Mayen und Umgebung e. V., dem Forschungsbereich Vulkanologie, Archäologie und Technikgeschichte des Römisch-Germanischen Zentralmuseums, der Deutschen Vulkanologischen Gesellschaft e. V., dem Landesamt für Geologie und Bergbau RLP sowie dem NABU Rheinland-Pfalz.