Am 22. Oktober 2019 besuchte die Arbeitsgemeinschaft Eifeler Mühlsteinrevier, das UNESCO-Welterbe Zeche Zollverein in Essen. Grund des Besuches war der Austausch von Erfahrungen über die Entwicklung von einem kulturgeprägtem Denkmal bis hin zum UNESCO-Welterbe. Wie auch die Zeche Zollverein soll das „Eifeler Mühlsteinbrevier“ mit seinen 7.000 Jahren Mühlsteingeschichte zu den Welterbestätten im Bereich „Industriekultur“ gehören.
Viel war bei dem Besuch zu erfahren: Bereits im Dezember 1986 war das einzigartige Ensemble der Bergbauarchitektur unter Denkmalschutz gestellt und so vor dem Abriss gerettet worden. Die Bauhütte wurde erweitert und es wurde mit Hilfe von Zuschüssen und Landesmittel mit der Sanierung begonnen. In den Jahren 1997/1998 wurde der Antrag zum Welterbe durch die Entwicklungsgesellschaft „Zollverein“ gestellt. Im Jahr 2001 mit der Ernennung der stillgelegten Zeche und Kokerei Zollverein zum UNESCO Welterbe, begann der weitere Ausbau des Gesamtgeländes. Der Architekt Rem Koolhaas entwickelte in Zusammenarbeit mit allen Verantwortlichen ein gut durchkomponiertes Konzept unter dem Motto „Wenig Veränderung – Erhaltung durch Umnutzung“. Das Steinkohlebergwerk wird zu einem lebendigen Kultur- und Wirtschaftsstandort. Besonderes Licht und knallige Farben lassen den Besuchern den Unterschied zwischen „Neuem und Altem“ klar erkennen. Der Weg den die Besucher gehen, wird – dem Weg der Kohle zu Zeiten des Abbaus – angepasst, er führt die Besucher von oben nach unten. Die Entwicklung des Konzeptes lief zeitnah mit der Umgestaltung der Zeche, daher war eine stetige Anpassung möglich.
Am Nachmittag fand dann eine Führung durch das Ruhrmuseum mit dem stellvertretenden Museumsleiter Dr. Frank Kerner statt. Das neu konzipierte Ruhrmuseum, wurde zur Zeche Zollverein verlegt und als Dauerausstellung im Jahr 2010 eröffnet. Im Anschluss fand ein Austausch statt, indem Dr. Kerner von der inhaltlichen Arbeit und der praktische Umsetzung vom Steinkohlebergwerk zu einem Architektur- und Industriedenkmal bis hin zum UNESCO-Welterbe berichtet. Offene Fragen konnten geklärt und Informationen ausgetauscht werden sowie Hinweise und Tipps hinsichtlich der weiteren Vorgehensweise erfolgen.