Der für alle am Projekt „Mühlsteinrevier RheinEifel“ beteiligten Kommunen geplante Welterbe-Vortrag gastierte jüngst in Kottenheim. Der „Heimatverein Kottenheimer Winnfeld“ hatte in das Gasthaus „Zur Eiche“ geladen und eine stolze Zahl an Kottemer Bürgern war der Einladung gefolgt. Die große Resonanz zeigt das Interesse Kottenheims an seiner bergbaulichen Vergangenheit sowie an dem Vorhaben, diese zum UNESCO-Weltkulturerbe zu erklären.
Zunächst stellte Nicolas Junglas, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Arbeitsgemeinschaft „Mühlsteinrevier RheinEifel“, das im letzten Jahr eingereichte Antragswerk vor. Er erläuterte dabei nicht nur die Kriterien, die der Bewerbung zugrunde liegen, sondern sprach auch vom Potenzial des Vorhabens: „Das Mahlen von Brotgetreide mit Hilfe von Mühlsteinen ist eine Kulturtechnik, die den Lauf der Menschheitsgeschichte entscheidend verändert hat. Die Tatsache, dass die Welterbeliste bislang keine Produktionsstätte für Reib- und Mahlsteine benennt, ist ein weiteres Pfund, auf das wir bauen können.“
Den „außergewöhnlichen universellen Wert“ des Mühlsteinreviers konnte auch eine internationale Vergleichsanalyse bestätigen. Sie kam zu dem Ergebnis, dass keine andere Produktionsstätte für Reib- und Mahlsteine eine dem RheinEifel-Revier vergleichbare Nutzungskontinuität vorweisen kann. Zudem verfügt keine andere Stätte über so viele Sachzeugen, die die lange Tradition der Mühlsteinproduktion belegen könnten.
Eine Vielzahl dieser Attribute befindet sich im Kottenheimer Winnfeld. Es bildet in der Bewerbung nicht nur den Übergang von der Mühlsteinfertigung hin zur Werkstein- und Schotterproduktion im 19. Jahrhundert ab, sondern steht auch für das große Thema des Transports. Guido Walter, Vorsitzender des Winnfeld-Vereins, nutzte daher den Anlass, mit einem Kurzvortrag über die Winnfeld-Feldbahn zu informieren. Er thematisierte zum einen das beachtliche Streckennetz von insgesamt 4 km sowie dessen Verlauf, zum anderen stellte er auch die im Laufe der Zeit zum Einsatz gekommenen Lokomotiven vor. Das Winnfeld verfügt noch heute über eine Fülle von Sachzeugen, die dieses Stück Kottenheimer Geschichte greifbar machen.
Uwe Hoffmann, Vorsitzender des Arbeitskreises, bedankte sich bei den beiden Referenten für ihre aufschlussreichen Ausführungen. Insbesondere Guido Walter, der sich für die Organisation des Vortragsabends verantwortlich zeichnete, sprach er seinen Dank aus. Die Idee einer engeren Zusammenarbeit zwischen dem Mühlsteinrevier und dem umtriebigen Winnfeld-Verein wurde von beiden Seiten befürwortet.